9 Tipps, um im Alltag gelassener zu werden
Flugverspätung? Stau? Zugausfall? Alle drei Dinge haben mit Gelassenheit nicht wirklich viel gemeinsam. Wahrscheinlich sogar ganz im Gegenteil. Mir ist die Idee zu diesem Blogpost bei einer ganz ähnlichen Situation gekommen: Ich konnte nicht einschlafen. Manchmal habe ich so vollgepackte Tage, dass ich erst abends im Bett dazu komme, mir über bestimmte Dinge Gedanken zu machen. Falls Du schon länger meinen Blog liest, ist Dir wahrscheinlich aufgefallen, dass ich ein eher nachdenklicher Mensch bin und mir über vieles überdurchschnittlich viele Gedanken mache.
Normalerweise hätte ich mich in meiner Situation von letztens geärgert, warum ich nicht einschlafen konnte. Doch diesmal war es anders. Ich habe mich nicht darüber geärgert, sondern fand es sogar erleichternd, ganz in Ruhe Zeit für Gedanken zu haben, die im Alltag zu kurz kommen. Mir ist dieser neue, gelassene Umgang mit der Situation auch gleich aufgefallen. Und so kam auch dieser Blogpost zustande, den ich übrigens am Flughafen in München verfeinert habe, als einer meiner Flüge starke Verspätung hatte. Quasi Gelassenheit auf dem Prüfstand! 🙂
1. Dankbarkeit ist nicht nur ein Schlüssel zum Glück, sondern auch ein Schlüssel zu mehr Gelassenheit!
Die eigene Situation in Frage zu stellen und mit dem Großteil der Weltbevölkerung zu vergleichen, relativiert so manches eigene Problem ungemein. Schnell entpuppt sich auch ein vermeintliches Worst-Case-Szenario als ein absolutes Luxusproblem für die meisten Menschen auf dieser Welt. Oft vergessen wir im Alltag, dankbar für die Dinge zu sein, die für uns mittlerweile normal und selbstverständlich sind. Natürlich gibt es Dinge, über die auch ich mich aufrege. Keine Frage. Meist gilt aber auch folgender Leitsatz:
Wenn es in 5 Jahren keinen Stellenwert mehr in Deinem Leben hat, dann verdient es heute auch nicht mehr als 5 Minuten Deiner Aufmerksamkeit.
2. Lass Dir von der Vergangenheit weder Dein Hier und Jetzt noch Deine Zukunft rauben!
Es gibt nichts Negatives, das nicht auch etwas Positives hat. Manchmal ist es nicht auf den ersten Blick ersichtlich und zeigt sich erst nach Tagen, Wochen oder Monaten. Manchmal auch in einem ganz anderen Zusammenhang oder wir erkennen es gar nicht. Mit die schlimmsten Situationen haben mich entweder zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben geführt oder Freundschaften noch enger geschnürt. Auch ich könnte mich mit meiner Stalking-Geschichte in Selbstmitleid suhlen und voller Lethargie sein. Warum ist gerade mir das passiert? Ich Ärmste!
– Quatsch! Manche Dinge passieren einfach, ohne dass wir etwas dafür können. Manchmal ist man auch einfach nur Opfer und es gibt keine kosmische Verschwörung gegen einen. Dinge zu akzeptieren und nicht zu „zerdenken“ ist auch einer meiner Wege zu mehr Gelassenheit. Man muss nicht aus jedem Pups ein Drama machen. Die Vergangenheit kannst Du nicht mehr beeinflussen, sehr wohl aber Dein Hier und Jetzt und damit auch Deine Zukunft.
3. Du kannst nichts erzwingen!
Wer weiss, wofür es gut ist, dass manche Dinge einfach nicht passieren, die Du Dir unbedingt wünschst. Manchmal soll es uns vor etwas anderem bewahren, das noch viel schlimmer hätte sein können. Oder vielleicht soll es uns für die Zukunft stärken à la „Was Dich nicht umbringt, macht Dich stärker!“ Oder vielleicht wartet da draußen auch einfach noch etwas viel Schöneres auf Dich? Manchmal muss man Dingen auch einfach ihren natürlichen Lauf lassen und sie werden sich schon fügen.
4. Sei nicht zu streng und ungeduldig mit Dir selbst!
Das könnte tatsächlich auch eine Empfehlung von mir an mich selbst sein. Ich bin in vielen Lebenslagen eine Perfektionistin und bin mir auch sicher, dass gerade dieser hohe Anspruch an mich selbst zugleich Fluch und Segen ist.
Segen, weil ich dadurch viele Ziele erreiche, die sich viele gar nicht zu stecken wagen. Fluch, weil Perfektionismus und Gelassenheit nicht unbedingt Hand in Hand gehen. Eine Portion Selbstvertrauen und auch Selbstliebe können Stress mindern und schaffen auch Gelassenheit. Weisst Du, dass Du etwas bestmöglich getan hast, reicht das meist vollkommen aus.
Daher mein Tipp:
Finde die richtige Balance zwischen Perfektionismus und Gelassenheit.
5. Fokussiere Dich auf Dich selbst und nicht darauf, was andere Dir denken könnten!
Das, was andere denken, hast Du ohnehin nicht in der Hand. Zudem gilt auch: „Everybody’s darling is everybody’s Depp.“ Du wirst es nie allen Recht machen können. Es gibt Menschen, die werden immer etwas finden, was sie an Dir stören wird.
Eine vermeintliche Freundin hat sich letztens daran gestört, dass ich immer so positiv bin. Sie hat sich tatsächlich dadurch angegriffen gefühlt. Ernsthaft, das ist kein Scherz! Bin ich wirklich zu viel für einige Menschen? Wie man sich angegriffen fühlen kann, ohne angegriffen zu werden, ist wirklich fragwürdig. Ich nenne es „natürliche Auslese“.
Merke Dir: Wenn Menschen über jemanden reden, sagt es viel mehr über den Sprechenden aus als über die Person, über die geredet wird.
6. Verabschiede Dich von Menschen und Dingen, die Dich stressen!
Ein ganz guter Indikator ist dabei das erste Gefühl, das sich in Dir regt, wenn Du den Namen einer Person auf Deinem Handydisplay siehst. Freust Du Dich über die Nachricht oder ist sie eher eine Last? Hält dieses Gefühl schon seit einer gefühlten Ewigkeit an? Hast Du es bereits angesprochen? Ist eine Person für Dich eher Energieräuber? Oder tut sie Dir gut? Eine Freundschaft ist immer ein Geben und Nehmen, gar keine Frage. Doch wenn sich das Geben und Nehmen über eine längere Zeit gar nicht mehr die Waage hält, solltest Du Dich fragen, ob Du Dich davon nicht eher lösen solltest, um Dich selbst zu schützen. Ein wenig Egoismus an dieser Stelle ist definitiv angebracht – auch eine Sache, in der ich noch üben muss. Nicht umsonst ist einer meiner Spitznamen „Mutter Teresa„.
Genauso ist es auch mit Dingen: Besitz kann auch besitzen oder belasten. Brauchst Du wirklich die 10. Jeans oder macht es Dir die Entscheidung morgens nur noch schwerer, was Du anziehen sollst? Brauchst Du alleine wirklich eine große Wohnung, selbst wenn Du es Dir leisten kannst? Oder kommst Du mit dem Putzen kaum hinterher? Jeder von uns weiss, wie gut Ausmisten tun kann – egal, ob das die Kontaktliste oder die Leichen im Keller sind. Auch das kann uns gelassener machen.
7. Glaube immer an das Gute und lächle mehr!
Natürlich passieren tagtäglich viel zu viele schlimme Dinge auf diesem Planeten. Wir rasen mit voller Geschwindigkeit auf ein klimatisches Disaster zu. Einerseits verhungern Menschen, andererseits sterben sie an den Folgen der Fettleibigkeit und Völlerei. Dennoch hast Du nicht die Last von allem alleine auf Deinen Schultern. Manche Dinge passieren auch einfach, ohne dass Du etwas dafür kannst. Hast Du etwas nicht in der Hand, solltest Du damit auch abschließen. Kannst Du aber etwas tun, dann komm aus Deiner Lethargie heraus und höre auf, Dich im Selbstmitleid zu suhlen. Eine positive Lebenseinstellung und ein Lächeln auf den Lippen haben dabei noch niemandem geschadet!
8. Sei ehrlich zu Dir selbst!
Das ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Disziplinen: Ehrlichkeit mit sich selbst. Viel zu oft reden wir uns selbst etwas ein und wissen eigentlich, dass das nicht stimmen kann. Realismus und Ehrlichkeit zu uns selbst, aber auch zu anderen kann ein großer Baustein zu mehr Gelassenheit sein. Auf eine ehrliche Meinung, ein ehrliches Gespräch und ehrliche Worte kann eigentlich niemand ernsthaft böse sein. Jeder weiss, woran er ist und kann die Konsequenzen daraus ziehen.
9. Wenn Du alles getan hast, dann liegt die Entscheidung nicht mehr in Deiner Hand!
Ich mag keine Spielchen und finde diese Herangehensweise bei zwischenmenschlichen Beziehungen sehr schwierig und fragwürdig. Gerade in der Kennenlernphase. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Freundschaft oder eine potentielle Beziehung handelt. Was soll denn daraus werden, wenn das Fundament schon aus taktischen Zügen besteht?
Ehrlichkeit, Authentizität und Gelassenheit sind für mich untrennbar. Und ich bin fest davon überzeugt, dass man jemandem jederzeit sagen darf und sollte, wie sehr man die Person mag und wie wichtig sie einem ist. Gefühle und deren Äußerungen in allen möglichen Facetten machen uns Menschen ja auch aus. Sie sind etwas Schönes und stellen keine Schwäche dar, sondern eher eine Stärke.
Natürlich kostet es viel Selbstüberwindung, Deinem Schwarm Deine Gefühle zu gestehen, aber damit legst Du Deine Karten offen auf den Tisch und tust, was in Deiner Macht steht. Was Dein Gegenüber daraus macht, ist seine/ihre Sache. Das Leben ist viel zu kurz für Spielchen! Was eine Energieverschwendung!
Gelassenheit entschleunigt
Seitdem ich gelassener bin, hat sich mein Leben spürbar entschleunigt. Dabei kann ich gar nicht sagen, was der Hauptgrund dafür war. Ich denke aber, dass es ein Zusammenspiel meiner allgemeinen Denkweise und meiner Einstellung zu Themen wie Dankbarkeit, Glück, etc. ist. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit und gerade bei Menschen, die es allen Recht machen wollen, ist es wichtig Gelassenheit zu lernen und im Alltag zu integrieren: Sei es nur eine Minute, in der Du bewusst 10 tiefe Atemzüge nimmst und die Augen schließt, den Moment genießt oder bewusst dankbar für etwas bist.
Realisiere, dass Du manche Dinge nicht ändern kannst. Sehr wohl aber die Art, wie Du mit ihnen umgehst.
Rosa Lazić
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