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Und plötzlich bin ich 30 – ein kleiner Rückblick

Alles halb so wild

Wahnsinn, wie die Zeit vergeht! Mir kommt es gerade so vor, als hätte ich gestern erst mein Abitur gemacht und habe das erste Mal die Luft einer Großstadt geschnuppert. Heute werde ich 30 und nehme es als Anlass, meine Gedanken zum Älterwerden aufs digitale Papier zu bringen. Zudem gibt es ein paar Ratschläge, die ich mir, der kleinen Rosa, gerne mitgegeben hätte.

Um mich herum werden jetzt natürlich viele in meinem Freundeskreis auch 30. 30 ist eine so große Zahl! Ist sie das wirklich? Um mich herum wird geheiratet, Babys kommen zur Welt und Häuser werden bezogen. Mir persönlich ist aber all das überhaupt nicht wichtig. Und ich muss gestehen, dass mir selten etwas so wurscht war, wie mein runder Geburtstag. Auch wenn ich es als Anlass nutze, heute zusammen mit Dani auch gleich unseren Abschied vor der Weltreise zu feiern. So ein runder Geburtstag ist zumindest für den großen Rest ein Grund, sich mal keine Ausrede einfallen zu lassen und wirklich zu kommen. Auch wenn mich die etwas banalen Absagen einen Monat früher, wirklich zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch hier gilt: Wenn man etwas wirklich will, findet man einen Weg. Ansonsten Ausreden. Oder wie war das nochmal? Da trennt sich die Spreu vom Weizen!

Everyone is pregnant, engaged or getting married. I just wanna save animals, eat vegan ice cream and travel the world.

Unknown

Mein kleiner Rückblick

Geboren wurde ich unter Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. Nachdem ich allerdings mit Mama und meinen zwei Brüdern meine ersten 17 Lebensmonate im damaligen Jugoslawien verbracht habe, konnten wir nach einem Besuch bei meinem Papa, der als Gastarbeiter in Deutschland war, nicht mehr zurück nach Hause. Der Bürgerkrieg war ausgebrochen und das vermutlich Beste, das uns hätte passieren können, war es nicht dort aufwachsen zu müssen. Nachdem ich mit sieben Jahren das erste Mal mit meinen zwei großen Brüdern und meinen Eltern in unsere Heimat fahren konnte, haben wir fast jede Ferien dort verbracht.

Unsere Häuser waren geplündert, Fotos verbrannt, Heizungen, Badewannen und Fenster herausgerissen. Das Dorf meiner Mama gibt es nicht mehr. Es wurde im Krieg niedergebrannt. Die Gräber meiner Großeltern, die ich nie kennenlernen durfte, wurden geschändet. Jede Ferienzeit wurde zum Renovieren und Wiederaufbauen genutzt.

Ein schier unendlich großer Klos tut sich in meinem Hals auf, wenn ich meine Mama in ihr Heimatdorf begleite, das es einfach nicht mehr gibt. In dem sie aufgewachsen ist und mit ihren drei Schwestern Schafe gehütet hat – bis sie 24 war. Ich liebe die Geschichten meiner Mama und ihrer Tanten, wenn sie mir erzählen, wie sie das erste Mal ein Fahrrad oder gar einen Bus gesehen haben. Das Dorf ist wie vom Erdboden verschwunden. Hier und da gibt es noch das ein oder andere Fundament, aus dem mittlerweile Bäume wachsen. Nicht einmal Vögel sind zu hören. Totenstille, im wahrsten Sinne des Wortes. Nur noch Ruinen erinnern daran, dass hier mal reges Treiben stattfand und Volksfeste gefeiert wurden. An einem davon lernten sich auch Mama und Papa kennen. 

Schon damals stand ich anscheinend gerne gleichzeitig vor- und hinter der Kamera ;)
Schon damals stand ich anscheinend gerne gleichzeitig vor- und hinter der Kamera 😉

Kinder mit Migrationshintergrund

„Kleine, dicke Rosi“ – so wurde ich nicht selten genannt. War auch nicht ganz abwegig, denn ich war als Kind wirklich kugelrund. Und dass ich „Ausländerin“ war, hat die Sache auch nicht wirklich leichter gemacht. Auch wenn ich es wesentlich einfacher hatte als meine zwei größeren Brüder, die schon etwas älter waren und sich mit dem Lernen der Sprache schwer getan haben. Kinder können wirklich gemein sein. Die Tatsache, dass ich zugleich mit das größte und schwerste Mädchen in meiner Klasse war, hat sein Übriges dazugetan. Doch ich bin immer sehr gerne zur Schule gegangen. Hier habe ich meine Freunde getroffen, ohne dass ich mich verabreden musste. Super praktisch!

So gingen die Jahre ins Land und ich wechselte gleich ins katholische Mädchen-Gymnasium. Meine konservativ angehauchten Eltern wollten wohl auf Nummer sicher gehen. 😉 Gar spielend lernte ich neben Englisch auch Latein, Französisch und Spanisch. Ich hatte eine super entspannte Schulzeit, hab mich mit dem Lernen sehr leicht getan und musste nie viel tun, um gut zu sein. So konnte ich auch immer nebenbei viel arbeiten. Sei es Gleichaltrigen Nachhilfe zu geben, Zeitung auszutragen, als Shampooneuse zu arbeiten, Schuhe bei Deichmann zu verkaufen, als Lieferservice oder im Service zu arbeiten. Über 12 Jahre lang hab ich meine Mama auch fast jeden Abend zum Putzen begleitet, damit sie nicht alleine gehen muss. Ich bin mir generell für nichts zu schade gewesen.

Viele Wege führen nach Rom

Nachdem ich mein Abitur mit Bravour abgeschlossen habe, erhielt ich ein Stipendium, um in München zu studieren. Ich schrieb mich für Ernährungswissenschaften in Freising/Weihenstephan ein, wurde als eine von wenigen immatrikuliert und zog nach München. Meine Karriere als Model ging ihren Lauf. Vieles ging gut, vieles aber auch nicht. Ich brach mein Studium nach langem Überlegen ab.

Meine Eltern haben nicht nur einmal meinetwegen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Am liebsten hätten sie wahrscheinlich gehabt, dass ich in Garmisch geblieben und zur Kreissparkasse gegangen wäre. Oder Medizin studiert hätte. Doch ich brach ab, schrieb mich an der FernUniversität in Hagen für Wirtschaftswissenschaften ein und hatte dann auch noch einen Stalker am Hals. Zudem wurde ich Opfer von häuslicher Gewalt. Eine denkbar schlechte Kombination für elterliche Nerven.

Ein Hoch jagte das nächste Tief

Ich schmiss alles hin, verliebte mich in meinen Rechtsanwalt in dieser unendlich grotesken Situation, zog zu ihm nach Berlin und arbeitete weiter als Model. In Berlin bin ich leider nie wirklich angekommen. Die kühle, graue und triste Stadt hat auch ihre schönen Seiten, doch irgendwie haben die sich nie bis an mein Herz vorgekämpft. Unter’m Strich saß ich in jeder freien Minute im Auto, um meine Freunde und Familie in Bayern zu besuchen.

Die Berge zu sehen, im Eibsee zu baden – nie war mir vorher bewusst, wie sehr ich die Natur brauche, um glücklich zu sein. Auch meine Leidenschaft zur Fotografie hat immer mehr Früchte getragen und ist mittlerweile ein großer Bestandteil von mir. Doch auch Berlin schmiss ich nach 5 Jahren hin. Ich musste zurück. Zurück nach Hause, zurück nach München. Und genau so hat es sich auch angefühlt: Als wäre ich nach langer Reise wieder Zuhause angekommen.

Das erste Mal, dass ich mich selbst in Überlebensgroß gesehen habe – U-Bahnplakat zur Wiesn in München
Das erste Mal, dass ich mich selbst in Überlebensgroß gesehen habe – U-Bahnplakat zur Wiesn in München

Geplant planlos

Und jetzt sitze ich hier, schreibe auf meinem eigenen Blog meine Gedanken, die auch noch gelesen werden. Danke hierfür! <3

Mein Studium habe ich fertig und bin mittlerweile Master of Disaster bzw. Master of Science. Mama und Papa sind damit zufriedengestellt. Auch wenn ich das Gefühl nie losbekommen werde, dass sie denken, ich würde meinen Intellekt nicht wirklich nutzen und keinen „wirklichen“ Job haben, da ich nicht von 9 bis 17 Uhr im Büro sitze. Und wie jeder „normale Mensch“ arbeiten gehe. Zwischen mir und meinen Eltern liegen gefühlt 3 Generationen. Doch auch damit haben wir uns mittlerweile irgendwie arrangiert. Zumindest sehen sie, dass ich glücklich bin und seit Jahren auf eigenen Beinen stehe. Auch wenn sie nicht immer verstehen, wie man mit dem, was ich mache, überhaupt überleben kann. Tatsächlich frage ich mich das auch manchmal, aber irgendwie funktioniert es doch! 😉

Und jetzt gehe ich auch noch auf große Reise. Ab Mitte Januar gehe ich erstmal für drei Monate nach Kapstadt. Danach mal sehen, wo mich mein Weg hinführt. Vielleicht einmal um die Welt, vielleicht komme ich aber auch nach wenigen Monaten wieder zurück und bleibe. Ich liebe es zu reisen, aber nicht, weil ich es Zuhause nicht schön finde. Deswegen wäre es auch vollkommen in Ordnung, wieder nach Hause zu kommen und immer wieder zu verreisen. Keine Ahnung, wie mein nächstes Jahr aussieht. Manchmal jagt mir das auch Angst ein, aber ich weiss jetzt schon, dass es vermutlich die beste Zeit in meinem Leben sein wird. Woher ich das weiss? Ich hab es doch selbst in den Händen!

Sonne und Meer, viel mehr brauche ich nicht <3
(c) Matthew Keil
Kapstadt – Sonne, Tiere und Meer, viel mehr brauche ich nicht <3 – (c) Matthew Keil

Nicht jeder Abschied ist schlimm

Ich weiss jetzt schon, dass ich am Abflugtag Rotz und Wasser heulen werde. Tatsächlich bin ich sehr nahe am Wasser gebaut. Mir werden meine Freunde und meine Familie natürlich sehr fehlen. Das Lachen und die strahlenden Kinderaugen meiner Nichte und meines Neffen. Und natürlich Buggy und meine Eichhörnchen. Unendlich sogar. Doch ich weiss, dass ich diese Reise antreten muss. Es gibt nie den perfekten Zeitpunkt, doch dieser fühlt sich schon ziemlich richtig an. Ich bin maximal frei und selbstständig, gesund und bin nicht auf den Kopf gefallen. Noch muss ich irgendwem etwas beweisen. Wenn ich heim will, komme ich einfach wieder heim. Zudem geht es meinen Eltern und meinen Liebsten gut, ein sehr wichtiger Faktor für mich. So unbeschwert werde ich wahrscheinlich nie wieder reisen können.

Eins habe ich aber im Laufe der Jahre gelernt: Nicht jeder Abschied ist schlimm. Manchmal ist es auch gut, sich von Dingen und Menschen zu verabschieden. Oftmals merkt man erst dann, was man wirklich an ihnen hatte. Oder man lässt endlich Dinge los, an die man sich vergebens geklammert hat. Davon kann wahrscheinlich jeder von uns ein Lied singen. Man muss nur daran denken, wie gut einem auch das Ausmisten und Aussortieren von alten Dingen tut. Es hat noch nie geschadet, die Leichen aus dem Keller zu entsorgen. Nicht jeder Abschied ist schlimm. Was zusammen gehört, wird auch wieder zusammenfinden.

Gelassenheit und Dankbarkeit sind der Weg zum Glück

Zwei Dinge, die ich der kleinen, dicken Rosa von früher gerne mitgegeben hätte, wären Gelassenheit und Dankbarkeit gewesen. Darin bin ich heute sehr gut und merke, dass diese zwei Tugenden einen großen Teil meines Glücklichseins ausmachen. Tatsächlich war ich noch nie wirklich undankbar, denn wir mussten ja in Deutschland von null anfangen und uns alles neu erarbeiten. Von meinen Eltern habe ich gelernt, dass man sich alles, mit ehrlicher Arbeit und Fleiß erarbeiten kann. 

Und nichts ist selbstverständlich. Es gibt Menschen, die jeden Tag Hunger leiden, kein Dach über dem Kopf oder gar fließendes Wasser haben. Das sollten wir nie vergessen. Dankbarkeit und Demut gehen mit Gelassenheit einher. Schon werden auch Alltagsprobleme und Wehwehchen banaler und bringen uns nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Außer bei lebensbedrohlichen Krankheiten haben wir eigentlich hierzulande nur Luxusprobleme und fallen immer weich.

Was ist wirklich wichtig im Leben?

Außerdem haben wir alles selbst in der Hand. Wir haben den Luxus jeden Tag über unser Leben bestimmen zu können. Alles liegt in unserer eigenen Hand. Egal ob es ein Berufswechsel, eine Umschulung, Trennung, Reise oder Essen, Sport, etc. sind. Doch genau das kann uns auch unendlich stressen: Das Überangebot kann uns auch lähmen.

Ständig müssen wir Entscheidungen treffen. Ständig vergleichen wir nicht nur Angebote der neuesten Trends und Must-Haves, sondern auch uns mit anderen Menschen. Das kann nur unglücklich machen. Aus diesem Fahrgeschäft bin ich schon längst ausgestiegen. Ich kaufe so gut wie nichts Neues, weil ich ohnehin nichts mehr brauche und alles habe. Zudem kann ich in meinem Rucksack so gut wie nichts einpacken. Die wirklich wichtigen Dinge sind ohnehin keine Dinge.

Unendliche Liebe in einem Bild
Unendliche Liebe in einem Bild <3

Sharing is caring, aber auch Nein-Sagen ist wichtig

Geteiltes Leid, ist halbes Leid. Geteilte Freude, ist aber doppelte Freude. Ich bin eine große Verfechterin, sich gegenseitig zu unterstützen. Gemeinsam können wir so viel mehr bewegen als wenn wir es alleine täten. Ständig versuche ich Freunden zu helfen, so gut ich kann und habe nicht umsonst den Namen „Mutter Teresa“ von einigen verliehen bekommen.

Dennoch erwarte ich auch unbewusst manchmal, dass auch Freunde mal etwas für mich tun. Manchmal sind Enttäuschungen da echt vorprogrammiert. Gerade in kreativen Berufen wird oftmals erwartet, dass man etwas umsonst tut, wofür man sonst (nicht wenig) Geld berechnen könnte. Man habe ja keine Kosten. Doch hier geht es viel öfter ums Prinzip der Wertschätzung, die oftmals mit Füßen getreten wird.

„Rosa, könntest Du nicht mal eben…?“ Klar könnte ich, aber will ich das auch? Auch Nein-Sagen muss gelernt sein. Gerade wenn man den Titel „Mutter Teresa“ hat. Ich helfe wirklich gerne, aber nur noch Menschen, die es wirklich zu schätzen wissen. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich mit den Jahren auch gemerkt habe, dass monetär geizige Menschen auch gefühlsmäßig oftmals sehr sparsam unterwegs sind. Ist Dir das auch schon aufgefallen? Es ist definitiv mit 30 Zeit für etwas mehr gesunden Egoismus!

Collect moments not things

Genau das ist meine Devise und der bleibe ich treu. Es sind die Momente, die wir erleben, von denen wir noch in Jahren erzählen werden. Die uns zum Strahlen oder Lachen bringen werden. Momente mit Freunden, mit der Familie und generell mit unseren Liebsten, die uns niemand rauben kann. Das sollten wir uns immer wieder vor Augen führen. Jeder Tag, an dem wir gesund aufwachen, ist ein Geschenk. Geh mehr in die Natur, mach endlich den Urlaub, von dem Du schon so lange träumst! Leg Dein Handy öfter weg und nimm den Moment mit Deinen Sinnen wahr.

Hör den Geschichten Deiner Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel zu. Irgendwann werden sie nicht mehr da sein, um sie Dir erzählen zu können. Jede dieser Geschichte, ist auch ein Teil von Dir. Irgendwann wirst Du es vermissen, diese Gelegenheit überhaupt zu haben. Unsere Eltern erwarten nicht viel von uns, meist ist es nur unsere Zeit. Doch gleichzeitig ist sie auch das Kostbarste, was wir ihnen schenken können. Ohne sie wärst Du nie da, wo Du jetzt bist. Vergiss‘ das nicht. Es hat viel Zeit und Nerven gekostet, Dich großzuziehen. Ein wenig Dankbarkeit und Demut ist da sicherlich nicht übertrieben.

Vor Jahren hätte ich solche Fotos nicht gepostet – zu nackt? Zu aufreizend? Heute: Who cares? Ich liebe dieses Bild – analog von einem meiner liebsten Freunde eingefangen, Marc Gerst <3

Fragen über Fragen

Welche Musik spielt gerade? Was macht Dich wirklich glücklich? Wann hast Du das letzte Mal jemanden wirklich fest umarmt? Oder das Gefühl gegeben, dass Du Dich freust, genau sie oder ihn zu sehen? Wie fühlt sich Dein Bauchgefühl gerade an? Wann hast Du Deine Freunde das letzte Mal zum Kochen eingeladen? Wie riecht der Kaffee in Deiner Hand? Wann hast Du Dir bewusst Zeit für jemanden genommen und ihn/sie nicht zwischen zwei Termine gepackt?

Wann warst Du das letzte Mal in der Buchhandlung und hast einfach mal ein paar Bücher durchgeblättert? Warum sagst Du immer noch ja zu Dingen, auf die Du gar keine Lust hast? Warum jagst Du den Zielen anderer Menschen hinterher und nicht Deinen eigenen? Wovor hast Du Angst?

Bewusst mal bewusst sein

Doch gerade das Bewusstsein für die wichtigen und oftmals kleinen Dinge haben wir leider im stressigen Alltag verlernt. Wie stressig wir uns den Alltag machen, haben auch wir selbst in der Hand. Manche Dinge können wir nicht ändern, doch regen uns dennoch täglich drüber auf. Zu kalt, zu heiß, zu grau, zu viele unzufriedene Menschen auf der Straße, Brüste zu klein, Arsch zu wabbelig – irgendetwas ist gefühlt immer. Entweder Du änderst es, wenn Du es ändern kannst und ansonsten lerne damit umzugehen. Die Zeit, die Du mit jammern vergeudest, kannst Du besser dafür nutzen, Dein Problem zu lösen.

Bewusstsein – klingt so einfach, doch wir sind so selten bewusst im Moment. Dabei ertappe ich mich selbst viel zu oft. Mit den Gedanken bin ich manchmal schon 10 Schritte weiter, ohne mich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Manchmal wünsche ich mir, die Welt noch mehr mit Kinderaugen sehen zu können. Mit den Augen der kleinen Rosa, die in Freundschaftsbücher als Lieblingssport „Seilspringen“ eingetragen hat. Noch unvorgeingenommener, noch naiver. Vieles wieder spielerischer zu entdecken, ohne die Ängste und Sorgen eines Erwachsenen. Doch auch das versuche ich täglich einzubauen, mich frei zu machen von sämtlichen Vorurteilen oder vorgefertigten Meinungen. Von gesellschaftlichen Konventionen. „Das macht man nicht!“ Wer sagt das? 

Worauf kommt es an im Leben?

Der kleinen Rosa würde ich rückblickend raten, alles genauso zu machen. Vertrau noch mehr Deinem Bauchgefühl. Entschuldige Dich nie dafür, wie Du bist, es gibt Menschen, die Dich genau deswegen mögen. Glaube an Dich selbst, Du kannst alles schaffen, wenn Du es wirklich willst. Kenne Deinen Wert und lass Dich nicht von arroganten Menschen unterkriegen. Sie haben ein Problem mit sich selbst, dafür kannst Du nichts. Distanziere Dich von Menschen, die Dir nicht gut tun und nur Deine Energie rauben. Geben macht immer glücklicher als Nehmen, aber nur im richtigen Maß. Stell das Glück anderer nicht über Dein eigenes Glück. Auch Du hast das Recht glücklich zu sein, nicht nur alle anderen um Dich herum.

Jedes Hoch und noch viel mehr jedes Tief hat mich zu dem Menschen geformt, der ich heute bin. Mit meinen Ecken, Kanten und Rundungen. Jede Träne, jeder Bauchschmerz vor Lachen, jede Schweissperle, jeder Fall zu Boden, jede Narbe gehört zu mir.

Letztens hat mich ein guter Freund gefragt, ob ich Angst vor’m Sterben hätte? Ich musste gar nicht lange drüber nachdenken: Nein, habe ich nicht! Natürlich wäre ich unendlich traurig, gar keine Frage. Aber Angst hätte ich nur, wenn ich mir denken würde, dass ich nicht das Beste aus meinem Leben mache. Doch das tue ich. Ich liebe und LEBE mein Leben, jeden Tag. DANKE an alle, die es so liebens- und lebenswert machen. Auch Euch liebe ich. <3

Life never felt so good <3 (c) Matthew Keil
Life never felt so good <3 – (c) Matthew Keil

Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, hier meine Facebook-Fanpage – sharing is caring! Ich würde mich freuen, wenn Du mich auf meiner Reise ein Stückchen begleitest, auch mit über 30! 🙂

Der 30. Geburtstag ist für viele Menschen ein Wendepunkt in ihrem Leben. Jetzt bin ich auch soweit und ich stelle fest: Es auch gut so!

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2 Comments

  • Reply
    Jan
    20. Dezember 2019 at 11:44

    Ein toller und inspirierender Artikel, nicht nur weil ich auch dieses Jahr 30 Jahre alt geworden bin sondern weil man merkt und wertschätzt was wirklich wichtig ist um Glücklich zu sein. Das wünsche ich dir auch weiterhin auf deinen Wegen. Eine tolle Reise mit vielen schönen Momenten, Menschen und Abenteuern.

    LG
    Jan

    • Reply
      rosalazic
      20. Dezember 2019 at 14:05

      Lieber Jan,

      vielen lieben Dank erstmal fürs Lesen und für Deine lieben Worte – ich bin auch schon sooo gespannt, was da alles auf mich zukommt!
      Dicker Drücker aus der Ferne,
      Rosa 🙂

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