Reisen – was mich wirklich glücklich macht
Jeder, der mich ein bisschen besser kennt, weiss, dass ich es liebe, die Welt zu bereisen. Mich faszinieren seit jeher fremde Länder, fremde Kulturen und deren Lebensweisen. Auch wenn ich 5 Sprachen spreche, komme ich auch immer wieder in Länder, deren Sprache und Sitten ich noch nicht kenne und bin darüber auch manchmal sehr dankbar. Dabei zeigt sich immer wieder, dass man mit Händen und Füßen auch immer irgendwie kommunizieren kann. Und das oftmals viel authentischer, mit mehr Emotionen und mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich mache mich damit bestimmt oft zum Affen, aber da ich ja ohnehin der Meinung bin, dass wir uns viel zu oft zu ernst nehmen und ich auch eigentlich für jeden Spaß zu haben bin, sind das oftmals genau die Momente, die mir auf Reisen ganz besonders in Erinnerung bleiben. Mit einem Lächeln kommt man oft doch am weitesten, Sprache hin oder her! 😉
Ich würde mich als einen sehr dankbareren, positiven und bewussten Menschen beschreiben. Das war ich in dem Ausmaß wie heute wahrscheinlich nicht immer, auch wenn meine Eltern mir das schon früh sehr nahe gebracht haben. Oft genug hat mich das Leben gelehrt, wie es ist, wenn man nicht so viel hat, wenn man nicht so gesund ist oder es auch mal alles gefühlt den Bach runterläuft (kleiner Exkurs hier). Doch ich bin auch fest davon überzeugt, dass alles Negative auch etwas Positives hat. Man muss nur bereit sein, das auch sehen zu wollen. Auch wenn es im ersten Moment nicht immer ersichtlich ist. Das klingt alles sehr esotherisch – ist es vielleicht auch, aber ich lasse mir meine gute Laune nicht so schnell vermiesen. Da muss schon einiges zusammenkommen. 🙂
Reisen stillt mein Fernweh
Für ganz viel gute Laune und positive Energie sorgen bei mir vor allem Reisen. Gerade jetzt bin ich von zwei super spontanen Trips zurückgekommen. Ich war mit einer lieben, alten Freundin über meinen Geburtstag, Weihnachten und ihren Geburtstag in Ägypten. Wir sind es nämlich beide ziemlich leid, dass jeder im Weihnachtsstress ist oder unter generellem Dauerstress steht und niemand so richtig in Feierlaune für unsere Geburtstage ist. Zudem treten überraschend viele ins Fettnäpfchen unsere Geburtstagsgeschenke in Weihnachtspapier zu wickeln. Das macht die ganze Misere für uns nicht besser. 🙂
Immer auf Achse
Bereits in meinem Blogbeitrag zum Glück habe ich verraten, dass mich das Reisen sehr glücklich macht. Ich bin niemand, den man mit Statussymbolen, überteuerten Dingen oder sonstigen materiellen Sachen beeindrucken kann. Vielleicht kommt es daher, dass ich meinen Master der Wirtschaftswissenschaften im Online-Marketing gemacht habe und weiss, dass bei solchen Dingen nur der Imagegewinn den hohen Preis rechtzufertigen versucht.
Mich beeindrucken aber eher Dinge, die man für Geld nicht kaufen kann: Charakter, Empathie, Vertrauen, Ehrlichkeit, Loyalität, Respekt, Moral, Integrität, Manieren, Anstand, Klasse, gesunder Menschenverstand, Humor, Selbstlosigkeit und natürlich wahre Liebe. Aber das ist eine ganz andere Baustelle.
Neue Kulturen, neue Menschen, neue Sichtweisen
Mir sind die meisten materiellen Dinge wirklich nicht wichtig bzw. messe ich vielen Gegenständen nur den Wert zu, den sie tatsächlich haben: ihren Nutzen. Zwischen meinen Reisen bin ich zudem sparsam und fleißig. Außerdem bin ich in seltensten Fällen in teureren Resorts zu finden. Ich bin lieber bei Einheimischen untergebracht und lerne dadurch das Land auch wirklich kennen. Die Welt zu bereisen ist dann meine Belohnung und tatsächlich rechne ich ab und zu um, wie viele Reisen ich mir für XY leisten könnte. Mir ist das Reisen viel wichtiger als beispielsweise eine teure Uhr zu tragen, mit überteuerten Luxusartikeln durch die Gegend zu laufen oder Ähnliches.
Ohnehin ist es mir ein Rätsel, wieso viele Menschen sich Dinge kaufen, die sie nicht benötigen, um Menschen zu beeindrucken, die ihnen ohnehin nicht wichtig sind. Viele streben nach immer mehr. Mehr Geld, mehr Ansehen, mehr Status. Doch was ist so schlimm daran, einfach den Status quo zu genießen und glücklich zu sein über das, was man bisher erreicht hat? Weil unsere Wirtschaft so nicht funktioniert?! Alles ist auf ein Wachstum bedacht, damit die Reichen noch mehr Geld erzielen. Meist auf Kosten der Natur, der Armen und zukünftiger Generationen.
Reisen und das Thema „Nachhaltigkeit“ – die Klimawirkung des Luftverkehrs
Wie Ihr wisst, bin ich eine große Verfechterin der Nachhaltigkeit. Ich versuche so gut es geht, möglichst nachhaltig zu leben. So ernähre ich mich seit über 10 Jahren vegan, esse möglichst regional, bio und saisonal. Innerhalb Münchens bewege ich mich fast ausschließlich mit dem Rad, zu Fuß oder mit den Öffentlichen – so hält man sich übrigens auch super fit! Außerdem versuche ich Plastik so gut es geht zu vermeiden und repariere Dinge, wenn sie kaputt sind. Zudem kaufe ich auch oft gebraucht ein, spende oder upcycle meinen Kram. Ein paar Funfacts zu mir gibt es zudem hier.
Das Einzige, das tatsächlich einen riesigen Krater in meine Öko-Bilanz reisst und meinen ökologischen Fußabdruck auf eine unermessliche Schuhgröße anschwellen lässt, ist meine Reiselust. Ich bin eine absolute Sommer- und Sonnen-Liebhaberin. Mein Fernweh macht mir da einen ganz schönen Strich durch die Rechnung. Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat der Luftverkehr eine eindeutige Auswirkung auf unser Klima. Mehr zum Thema „Klimawandel“ und welche Ursachen er hat, habe ich Dir in diesem Blogpost schon verraten.
Fliegen setzt viele Treibhausgase frei
Die größte Auswirkung auf das Klima beim Fliegen hat die Verbrennung vom Treibstoff Benzin und Kerosin. Hierbei entstehen nicht nur die klimaschädlichen Treibhausase CO2, Ozon, Stickoxide und Wasserdampf, sondern auch Ruß und Sulfate (Aerosole). Aerosole können starke Auswirkungen auf die Wolkenbildung haben. Es bilden sich Kondensstreifen und Schleierwolken, die wiederum einerseits die Sonne abschirmen und damit positiv kühlend wirken. Allerdings hindern Kondensstreifen oder Schleierwolken aber auch die Strahlung dran, zurück ins Weltall zu gelangen.
Genau das ist der Treibhauseffekt – wie in meinem Blogbeitrag zum Klimawandel genauer beschrieben. Zudem kommt es zu einer Ozonbildung und zur Abnahme von Methan. Eigentlich ist die Abnahme von Methan sowie die Abschirmung der Sonne positiv. Methan ist eines der gravierendsten Treibhausgase und daher ist eine Abnahme eigentlich erwünscht. Im Großen und Ganzen überwiegen allerdings die negativen Effekte die Abnahme von Methan um ein Vielfaches, sodass der positive Effekt gänzlich vernachlässigt werden kann.
atmosfair – das gute Gewissen für Reiselustige wie mich (unbezahlte Werbung)
Aber auch hier habe ich eine Lösung gefunden, die sowohl mein schlechtes Gewissen als auch meinen CO2-Ausstoß kompensiert: atmosfair.
Ein kleiner Exkurs: Ich finde die Idee hinter atmosfair super und ich möchte nicht, dass irgendjemand jetzt denkt, dass ich das hier nur schreibe, weil ich eine Kooperation mit ihnen habe. Habe ich nämlich gar nicht und man kann auch einfach mal Sachen empfehlen, wenn man sie gut findet. True story.
atmosfair ist eine gemeinnützige Klimaschutzorganisation und finanziert sich fast ausschließlich durch Spenden, d.h. durch Klimaschutzbeiträge für die CO2-Kompensation. 90 % all ihrer Einnahmen fließen direkt in ihre Klimaschutzprojekte im globalen Süden. 10 % werden für die Verwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung verwendet, also völlig im Rahmen. Auf der Homepage kannst Du Deinen CO2-Ausstoß ganz einfach berechnen lassen, egal ob Flug oder Kreuzfahrt. Beim Flug musst Du nur Deinen Abflughafen und Zielflughafen eingeben. Optional kannst Du noch ein paar weitere Angaben tätigen, wie beispielsweise einen Zwischenstopp oder Deine Reiseklasse wie Economy.
Kompensieren ist eine Lösung, Vermeiden wäre allerdings immer besser
Es ist aber auch möglich, einfach so zu spenden oder einen selbst genannten CO2-Betrag zu kompensieren. Die Projekte, die von atmosfair mithilfe Deiner Kompensationszahlung unterstützt werden, sind vor allem im technologischen Bereich. So werden Projekte rund um das Thema Energieeffizienz, Windkraft, Wasserkraft, Biogas und Biomasse sowie Solarenergie und Umweltbildung unterstützt. Und wem das nicht genug ist, der kann seine Kompensationszahlung auch noch als Spende absetzen.
Beispielsweise habe ich für meine Flüge von München nach Ägypten und nach Mexico 30 und 126 € gezahlt. 156 €, das ist nicht wenig! Es zeigt aber, wie groß der Schaden eigentlich ist, den ich mit den Flügen verursacht habe und der im Preis nicht berücksichtigt wird. Mir persönlich ist es das aber wert, denn das ist für mich eine perfekte Zwischenlösung, mein Reiseverhalten noch mit einem halbwegs guten Gewissen fortführen zu können. Dennoch ist auch das Kompensieren nur das Reinwaschen des eigenen Gewissens und es sollte immer zuerst drüber nachgedacht werden, ob eine Flugreise wirklich notwendig ist und ob es nicht doch auch eine nähere Destination auch tut. Wie gehst Du mit dem Thema um und hast Du Dich jemals damit beschäftigt?
Wenn Dir dieser Blogbeitrag gefällt, kannst Du ihn gerne teilen! Um keinen Blog zu verpassen, empfehle ich Dir, meine Facebook-Fanpage zu liken! 🙂
Hier alle in diesem Blogpost verwendeten Quellen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
https://www.dlr.de/pa/en/Portaldata/33/Resources/dokumente/mitarbeiter/Klimawirkungen_des_Luftverkehrs_Folien.pdf
Umweltbundesamt
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/klimawirksamkeit_des_flugverkehrs.pdf
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/lehmann.pdf
Forster, P./Ramaswamy, V./Artaxo, P./Berntsen, T./Betts, R./Fahey, D. W./Haywood, J./Lean, J./Lowe, D. C./Myhre, G./Nganga, J./Prinn, R./Raga, G./Schulz M./Van Dorland, R. 2007: Changes in Atmospheric Constituents and in Radiative Forcing, in: Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [Solomon, S., D. Qin, M. Manning, Z. Chen, M. Marquis, K.B. Averyt, M.Tignor and H.L. Miller (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA.
https://www.researchgate.net/publication/224988383_Changes_in_Atmospheric_Constituents_and_in_Radiative_Forcing
2 Comments
Tom Oskar Ortleb
12. Januar 2019 at 17:23Hm … die Atmosphäre wird doch nicht vorm CO2 Anteil verschont, wenn man sich ein Zertifikat ausstellen lässt und dafür bezahlt. Schräge Einstellung, finde ich – eigentlich moderner Ablasshandel: Es beruhigt das schlechte Gewissen. Wieso sollte auch das globale Klima besser werden, weil man für eine gute Sache spendet?
Das globale Klima wird ausschließlich dadurch besser, dass wir – jeder einzelne – alles vermeidet, was es verschlechtert. Mich beeindrucken Menschen, die sich wegen ihrer Reise- und Erlebnislust ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub geben lassen und dann mit dem Radl rund ums Mittelmeer fahren. Oder durch Osteuropa Richtung Seidenstraße, solange die Zeit reicht. Und dann hin und wieder von unterwegs berichten (z.B. Blog).
Solche Leute überzeugen mich durch ihre authentische Einstellung, weil sie sich wirklich auf etwas einlassen, etwas für ihren Traum riskieren und dabei tatsächlich nachhaltig unterwegs sind.
Ich kenne viele Menschen, die davon überzeugt sind, nachhaltig zu handeln, achtsam zu leben und gut zur Natur zu sein. Das sind sie auch … genauso lange, bis die eigene Lust zuschlägt und sie zu ihrer Lust nicht „Nein“ sagen wollen. Vielleicht ist es aber auch nur die Sehnsucht, bemerkt zu werden, Aufmerksamkeit zu erfahren – was man ja auch denen vorwirft, die ständig die neuesten Gadgets, Autos, Trends vorführen „müssen“ – wenn man strahelnd verkündet, dass man mal schnell eine Woche hier hin und dann gleich anschließend „ganz spontan“ sofort wieder woanders hin jettet. Natürlich nicht ins Hotel, sondern couchsurfend oder billig via AirBnB oder vllt. sogar zu Freunden – auf Kosten anderer, kurz gesagt.
Jeder biegt sich sein Leben und seine Überzeugungen so hin, dass er/sie damit halbwegs ruhig durch’s Leben kommt.
Ich bekenne: Ich auch! Alle machen das!
Deswegen ist dieser Beitrag weder als Vorwurf noch als Bashing zu verstehen, sondern einfach nur als Augenöffner, als Anstupser, als un-verschämter Blick auf die eigenen Werte und als Abklopfen der Stabilität und Tragfähigkeit eigener ethischer Maßstäbe.
rosalazic
12. Januar 2019 at 18:43Hallo Tom Oskar,
erst einmal vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, sowohl meinen Blogbeitrag zu lesen als auch diesen langen Kommentar zu verfassen.
Ich muss Dir Recht geben – natürlich macht eine Kompensationszahlung den angerichteten Umweltschaden nicht wieder gut oder ungeschehen. Das ist auch gar nicht Sinn und Zweck der Sache. Vielmehr soll ein Bewusstsein geschaffen werden, welche Folgen unserer heutiger Konsum auf unsere Umwelt und unser Klima hat.
Ich bin in vielen Lebensbereichen sehr nachhaltig unterwegs, allein das Reisen macht mir einen Strich durch die Rechnung, vor allem Fernreisen. Jeder hat andere Dinge, die ihn glücklich machen. Für mich sind es neben Gesundheit und dem Zwischenmenschlichen eben Reisen.
Kein Reisen ist für mich keine Option und mir war auch bewusst, dass ich mit diesem Blogpost polarisieren werde. Ehrlich gesagt finde ich es aber schade, dass Du so frustriert und stark negativ darauf reagierst. Der Blogpost sollte eigentlich eine positive Wirkung haben. Niemand ist perfekt, auch ich nicht. Aber ich versuche zumindest die Konsequenzen aus meinem Reiseverhalten möglichst vertretbar zu halten. Im Gegensatz zu vielen anderen, die wahrscheinlich noch nie darüber nachgedacht haben und ihre Lebensweise wirklich auf Kosten anderer weiterführen.
Erinnert mich ein wenig an meinen Gedankengang zu dem „Schimpfwort Gutmensch“, das vor geraumer Zeit in aller Munde war: Traurig, dass wir in einer Welt leben, in der es ein Schimpfwort für Menschen gibt, die versuchen bewusst zu leben und Gutes zu tun. DAS ist meiner Meinung nach eine „schräge Einstellung“, aber wie gesagt: Hier spalten sich die Meinungen und jeder macht das, was er persönlich für richtig hält. So auch ich.