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Kombucha – Gute Bakterien zum Trinken

Kombucha – Deine Darmflora wird es Dir danken!

In den letzten zwei Monaten bin ich nicht wirklich drum herum gekommen, mich mehr mit dem Thema „Darmgesundheit“ zu beschäftigen. Mich hat es in Kapstadt richtig am Magen erwischt – eine Sache, von der man auf Reisen selten verschont bleibt, wenn man aus unserer sterilen Welt kommt und mit Keimen so gut wie nichts am Hut hat.

Unser Magen-Darm-Trakt muss sich eigentlich nie mit dem Thema „Keime und gefährliche Bakterien“ auseinandersetzen, weil wir die einfach wegdesinfizieren. Auch einer der Gründe, warum wir alle nicht drum herumkommen, Vitamin B12 zu supplementieren bzw. als Nahrungsergänzungsmittel zu uns zu nehmen. Doch was hat jetzt Kombucha damit zu tun?

Was ist Kombucha überhaupt?

„Kombu“ und „cha“ kommen aus dem Japanischen und bedeuten so viel wie „Tee der Braunalge“. Kombucha ist demnach ursprünglich ein Algentee, der in Japan schon seit Jahrhunderten getrunken wird. 

Heutzutage ist Kombucha ein Tee-Getränk, das mittels Gärung hergestellt wird. Dies erfolgt meist, indem ein gesüßter Tee mit einer Kombuchakultur, einem sogenannten „Teepilz“ oder Fairment, versetzt wird. Damit wird eine Fermentierung in den Gang gesetzt. Durch eine alkoholische Gärung baut der Teepilz den Zucker ab. Es entsteht Kohlenstoffdioxid und Ethanol (Alkohol). Deswegen findet man auf Kombuchaflaschen auch den Hinweis auf einen Alkoholgehalt zwischen 0,5 und 2 %, da dieser deklariert werden muss. Da Kohlenstoffdioxid entsteht, ist Kombucha auch immer leicht sprudelnd und kohlensäurehaltig – daher nicht vor dem Öffnen schütteln!

Der Kombucha-Pilz – auch SCOBY-Teepilz (Symbiotic Culture of Yeast and Bacteria) genannt – ist dabei eine Symbiose von Essigsäurebakterien und zahlreichen Hefen, die Zucker zur Gärung benötigen. Daher hat Kombucha als Getränk auch immer Kohlenhydrate in Form von Zucker, da dieser für die Hefe lebensnotwendig ist. Eine weißliche Schicht oder ein kleiner Satz im Kombucha ist vollkommen normal, diesen finden wir auch in anderen Produkten, die mit Gärung zu tun haben (z.B. Bier). Falls Du schon einmal etwas fermentiert hast, ist Dir diese Schicht vielleicht bereits aufgefallen. Meine Mama legt im späten Herbst Kohlblätter selbst ein und macht daraus Sauerkraut. Darauf schwimmt auch immer eine weiße Schicht und hat nichts mit gefährlichen Schimmelpilzen zu tun. Es ist lediglich eine Masse aus Zellulose, also pflanzlichen Fasern, die beim Fermentieren vollkommen normal ist.

Wie wird Kombucha hergestellt?

Traditionell wird Kombucha aus einem gezuckerten Schwarz-, Grün- oder Algentee hergestellt. In Südafrika findet man auch sehr viele Kombucha-Sorten, die aus dem regional angebauten Rooibos-Tee hergestellt werden. Für die Gärung benötigt man den Teepilz, Tee, weissen Zucker (!), etwas Geduld und eine Prise Liebe. Der Zucker ist hierbei unabdingbar, da dieser während der Gärung in Ethanol und dann in organische Säuren umgewandelt wird. Ohne Zucker ist dieser mikrobiologische Prozess gar nicht möglich.

Kombucha ist das einzige Getränk, in dem ich bewusst Zucker zu mir nehme, weil ich weiss, dass es ohne Zucker gar keinen Kombucha geben kann. Die lebenden, guten Bakterien würden einfach absterben. Wichtig ist reiner, raffinierter Zucker im Herstellungsprozess, da sonst Verunreinigungen, das Gären von unerwünschten Bakterien und somit Schimmelbildung eintreten könnten. Daher ist Hygiene bei der Herstellung von Kombucha besonders wichtig!

Auch wenn der Alkoholgehalt vernachlässigbar ist, der bei der Herstellung entsteht, sollten Kinder, Schwangere und trockene Alkoholiker dies im Hinterkopf behalten. 

Ich bin ein großer Fan von Kombuchas und in Kapstadt gibt es ihn in allen möglichen Varianten
Ich bin ein großer Fan von Kombuchas und in Kapstadt gibt es ihn in allen möglichen Varianten

Welche Wirkung hat Kombucha?

Kombucha werden sehr viele gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Glucuronsäure und weitere organische Säuren, die bei der Fermentierung entstehen, wird nachgesagt, einerseits die körpereigenen Entgiftungsprozesse als auch das Immunsystem positiv zu beeinflussen. Außerdem kann die Regulierung des Blutzuckerspiegels und ein positiver Effekt auf das Herz-Kreislauf-System nachgewiesen werden. Doch allen positiven Effekten voran ist die probiotische Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Die Darmflora profitiert wohl am meisten von den guten, lebenden Bakterien, die in Kombucha enthalten sind. Kombucha hilft nicht nur eine gesunde Darmgesundheit aufrecht zu erhalten, sondern der vergorene Tee hilft auch dabei diese wieder langsam aufzubauen.

Zudem belegen zahlreiche Studien die antioxidative, antibakterielle und antiproliferative Wirkung des fermentierten Teegetränks. Antiproliferativ bedeutet, dass die Vermehrung von Zellen gehemmt wird, was wiederum die Alterung verlangsamt. Auch eine entzündungshemmende Wirkung sowie eine Verringerung von oxidativem Stress kann nachgewiesen werden. Viele dieser Dinge hängen vermutlich auch mit den positiven Effekten vom Teekonsum im Generellen zusammen, der mit dem Konsum von Kombucha zwangsläufig einhergeht. Da Kombucha zusammengefasst gesagt eine Kombination aus Tee und gesunden Darmbakterien ist, setzen sich die positiven Aspekte auch aus diesen beiden Komponenten zusammen. 

Es gibt noch viele weitere positive Effekte, die von fermentierten Lebensmitteln auf unseren Körper ausgehen. Diese werde ich Dir in einem gesonderten Blogpost kredenzen. Vielleicht werde ich mich auch selbst in der Produktion von Kombucha versuchen – ich halte Dich mal auf dem Laufenden! 🙂

Nebenwirkungen von Kombucha

Ein Hinweis auf die probiotische Wirkung ist auch, dass es anfangs beim Konsum dieses fermentierten Teewunders zu Durchfall und Übelkeit kommen kann – ein Zeichen der eintretenden Entgiftung. Deswegen solltest Du erst einmal mit einem Glas Kombucha am Tag starten, bevor Du Dir die volle Dröhnung gibst! Ich persönlich verdünne ihn auch ganz oft und trinke ihn als Schorle über mehrere Tage verteilt. So pimpe ich mein Wasser ganz easy, das ist sonst manchmal pur nicht wirklich runterbekomme.

Auf Neudeutsch könnte man also sagen, dass Kombucha eine Art Detox-Getränk ist. Zudem enthält Kombucha zahlreiche essenzielle Spurenelemente wie Zink und Mangan, ist reich an Antioxidantien, wasserlöslichen Enzymen, Polyphenolen sowie an den Vitaminen B1, B6, C und sogar B12

Immer ein gutes Bauchgefühl

Die positive Wirkung auf die Darmflora ist auch der Grund, warum ich Kombucha beinahe täglich trinke. Nicht nur, weil ich mir vorgenommen habe, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören! 🙂

Vor allem auch, weil es unter anderem in Kapstadt, wo ich die letzten zwei Monate war, eine richtige Kombucha-Teetrinkkultur gibt, die mich schier begeistert. In nahezu jedem Supermarkt findest Du zahlreiche unterschiedliche Kombuchas. Sehr zu empfehlen sind dabei die Sorten der Marken „Theonista“, „Happy Culture Kombucha“ und „Brew Kombucha“. Auch den Kombucha der Eigenmarke von WOOLWORTHS Food, den „Beetroot Flavoured Drink with Rooibos Tea“ mag ich auch sehr gerne, wobei er mir schon fast zu süß ist. Vor allem „Activated Charcoal & Lemon“ alias „Black Magic“ und „Turmeric, Ginger and Cayenne“ von Theonista sind meine Lieblinge, von denen ich nicht genug kriegen kann. Es gibt sogar Cocktails mit Kombucha! Einer der vielen Gründe, warum ich Kapstadt so liebe. 🙂

Empfehlenswerte Kombuchas

Theonista ist eine kleine, unabhängige und von Frauen geführte Firma mit Sitz in Woodstock in Kapstadt. Der Name stammt aus dem Griechischen „Theobroma“, was so viel bedeutet wie „das Essen der Götter“. Theonista produziert ihre zehn unterschiedlichen Kombucha-Sorten nur in kleinen Mengen, um eine bestmögliche Qualität gewährleisten zu können. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich hier um lebende Bakterien handelt. Die müssen auch irgendwie in Schach gehalten werden! Ähnlich wie sich das Brot bei Selbstbedienungsbäckern und „richtigen“ Handwerksbäckern unterscheidet – die ja ebenfalls mit Hefen arbeiten, gibt es auch hier viele Faktoren, auf die man bei der Fermentierung achten muss. Zudem begeistert mich auch der zerowaste-Gedanke, den Theonista verfolgt. 

In Deutschland ist es dagegen schon etwas schwieriger, wirklich leckeren Kombucha zu bekommen. Ein leckerer Mainstream-Kombucha ist der von Carpe Diem, der auch im DM erhältlich ist. Außerdem bietet mittlerweile auch Voelkel Kombuchas an, die Du im Bio-Supermarkt erhalten kannst. Persönlich kann ich einerseits vor allem den Kombucha von Kombuchery* empfehlen, wo Du auch ein Testpaket mit verschiedenen Sorten zum Probieren online bestellen kannst.

Aber auch Kombuco Fizz kann ich wärmstens empfehlen. Ein kleines Familienunternehmen mit Manufaktur in München, das seit 2019 sehr leckeren Kombucha herstellt und mit sehr viel Liebe zum Detail arbeitet. Die Zutaten werden bis auf den Tee regional bezogen, es werden nur Glasflaschen verwendet, um den Plastikwahn einzudämmen und alle Zutaten haben Bio-Qualität. Ich habe die Gründer Andreas und Sophia bei einem Tasting im STRANGERS in München kennengelernt, wo Du den Kombuco auch beziehen kannst – super angenehme Zeitgenossen! Auch im heartbeet kannst Du die kleinen Powerflaschen erwerben!

Kombuco Fizz – nicht nur mit Liebe gebraucht, sondern auch mit Liebe zum Detail
Kombuco Fizz – nicht nur mit Liebe gebraucht, sondern auch mit Liebe zum Detail

Perfekte Symbiose aus Darmgesundheit und Geschmack

Zusammengefasst ist Kombucha nicht nur eine perfekte Symbiose aus Hefen und Bakterien, er soll auch eine perfekte Symbiose aus Darmgesundheit und allgemeinem Wohlbefinden sicherstellen. Persönlich liebe ich Kombucha, vor allem auch als Schorle, wenn mir Wasser zu fad ist und ich auch einfach mal was mit Geschmack brauche, das aber nicht zu süß sein soll. Absolut bester Nebeneffekt sind die vielen positiven kleinen Auswirkungen aufs Wohlbefinden. Ich würde mal sagen: Rosa approved! 🙂

Auch Ballaststoffe haben mit Darmgesundheit zu tun – lies mehr *hier*! Alle genannten Markennamen sind eine rein persönliche Empfehlung, dennoch muss ich es als „Werbung“ kennzeichnen. Um immer auf dem Laufenden zu bleiben, hier meine Facebook-Fanpage – sharing is caring! Ich würde mich freuen, wenn Du mich auf meiner Reise ein Stückchen begleitest! 🙂

Kombucha! Kombu-was? Hier erfährst Du alles, was Du über den fermentierten Tee und die darin enthaltenen, guten Darmbakterien zum Trinken wissen solltest!

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Quellen für diesen Blogbeitrag

Cardoso, R. R. et al. 2020, Kombuchas from green and black teas have different phenolic profiles, which impacts their antioxidant capacities antibacterial and antiproliferative activities, in: Food Research International, Vol. 128, 2020. 

Dimidi, E. et al. 2019, Fermented Foods: Definitions and Characteristics, Impact on the Gut Microbiota and Effects on Gastrointestinal Health and Disease, in: Nutrients, Vol. 11, 2019, No. 8. p. 1806.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6723656/

Hrnjez, D. et al. 2014, The biological activity of fermented dairy products obtained by kombucha and conventional starter cultures during storage, in: Journal of Functional Foods, Vol. 10, 2014, pp. 336-345.

Kaewkod, T./Bovonsombut, S./Tragoolpua, Y. 2019, Efficacy of Kombucha Obtained from Green, Oolong, and Black Teas on Inhibition of Pathogenic Bacteria, Antioxidation, and Toxicity on Colorectal Cancer Cell Line, in: Microorganisms, Vol. 7, 2019, No. 12, p. 700.
https://www.mdpi.com/2076-2607/7/12/700/htm

Kapp, J. M. et al. 2019, Kombucha: a systematic review of the empirical evidence of human health benefit, in: Annals of Epidemiology, Vol. 30, 2019, pp. 66-70.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1047279718307385?via%3Dihub

Vázquez-Cabral, B. D. et al. 2017, Oak kombucha protects against oxidative stress and inflammatory processes, in: Chemico-Biological Interactions, Vol. 272, 2017, pp. 1-9.

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